Hätte ich es nur damals in der Schule gelesen ...

Die Welle - Der Roman zum Film - Peter Thorwarth, Kerstin Winter

Ich muss gestehen, dass ich lange Angst vor dem Buch hatte. Ich hatte Angst, dass es zu intensiv sein würde, dass ich Angst davor hätte, das ich mich vielleicht irgendwo wieder erkenne. Jetzt nach dem Lesen verstehe ich die Angst nicht. Vielleicht liegt es daran, dass das Buch nicht so war, wie ich es mir vorgestellt hatte. (Aber ist das nicht oft so, wovor man Angst hat? Wenn man es einmal durchgestanden hat, dann ist es doch immer nie so schlimm, wie gedacht ... :) ) Auf jeden Fall muss ich sagen, dass es mich etwas enttäuscht hat? Ich weiß nicht, ob ich das so sagen kann, da ich mir eben mehr darunter vorgestellt hatte. Vielleicht sollte ich auch einfach den Film dazu sehen, um das zu bekommen, was ich erwartet habe?

 

Einen richtigen Spannungsbogen gibt es bei dem Buch ja nicht, was es aber ruhig hätte gebrauchen können gegen Ende, wenn man es denn als ein "normales" Buch ansehen möchte. Denn ich finde, dass diese Lektüre eigentlich nur von ihrer Thematik lebt. Kann so etwas in einem gebildeten Umwelt passieren, wie damals im Nazi-Deutschland? Was passiert mit den Menschen?


Ich weiß, dass das keine Schul-Stoff-Irgendetwas-Ausgabe ist, aber ich würde mir jetzt gerne eine Dokumentation dazu wünschen oder einfach, dass ich es damals in der Schule hätte gelesen mit meiner Klasse, denn ich möchte mich darüber unterhalten. Ich möchte wissen bzw. andere Ansichtspunkte erfahren, wie es den Jugendlichen danach erging. Was man selbst beim Lesen gedacht hat und vergleiche ziehen zu der aktuellen Situation in Deutschland.

 

Würde ich das Buch normal werten, dann würde ich ihm drei Sterne geben, weil ab der Seite 110 die nächsten 50 Seiten ziemlich gezogen haben. Ebenso, wie es keinen wirklichen Spannungsbogen gab oder die Nähe zu den "Charakteren". Da ich das aber nicht werten möchte bzw. nicht kann, lasse ich es sein.

 

Das Buch ist schwierig. Es lässt einen ziemlich nachdenklich zurück, ebenso wie man es zwischendurch einfach mal kurz pausieren muss. Ich bin allerdings froh darüber, dass ich eine "weitere" Bildungslücke füllen konnte :P (Ich hatte nämlich letztens erst endlich nach Jahren die Herr der Ringe-Filme gesehen und verstehe endlich die Gifs bei Tumblr oder andere Anspielungen im Internet! Woho!)