Sobald die rosarote Brille weg war, war auch der Zauber verschwunden. Schade.

Lea - Untermieterin bei einem Vampir (German Edition) - Anna Winter

3,5 Sterne sind wirklich super für das Buch. Ja, ich war bis zu den ersten 50% wirklich VERZAUBERT von diesem Buch und habe es geliebt und konnte nicht abwarten bis ich mich dem ungestört widmen konnte. Es war wirklich wunderbar romantisch, Tom - mit seinen wunderschönen, betörenden mokkabraunen Augen und den goldenen Sprenkeln - hat Lea gezeigt, dass sie nur Vorurteile hat und versuchte das zu ändern. Auch die beste Freundin, Sarah, hat mir super gefallen, weil sie kein Blatt vor dem Mund genommen hat, was die schlechten Eigenschaften von Lea anging. Die Hauptprotagonistin selbst war mir trotz ihr Verhalten super sympathisch. Ich habe den Witz zwischen den Charakteren genossen, war hin und weg - natürlich von Toms braunen Augen mit diesen goldenen Tupfen - von der Romantik und einfach dieser süßen Idee, dass Lea die "feste Freundin" von Tom spielen muss.


Doch leider kam dann die andere Hälfte des Buches. (Toms Augen mit diesem flüssigen Gold darin waren aber natürlich nicht betroffen davon.) Mir sind einige negative Sachen viel zu sehr aufgefallen, die ich am Anfang mit der rosaroten Brille nicht gesehen habe. Es gab immer wieder 'mal ein paar Sprünge innerhalb der Handlungen, die nicht ganz gepasst hatten. Ich habe schon immer gedacht, dass mein Handy rumspinnt, wenn ich weiter geblättert habe - aber zum Glück musste ich dann nur Tom in die braunen Augen schauen und diese goldene Tupfen haben mir gezeigt, dass dem natürlich nicht so war.
Dazu kam eben, dass es so einige Wiederholungen gab, die mir ziemlich sauer aufgestoßen sind. (Um das mal zu zeigen, wie nervig das ist, oder auch sinnlos, habe ich immer wieder einmal diese wunder-wunderschönen Augen von Tom hier erwähnt. Das ging mir eigentlich am meisten gegen den Sinn.) Es war mir auch etwas zu wenig Vampir in dieser Geschichte. Ja, Tom ist der einzige den Lea kennt, aber man hätte doch irgendwie einbauen können, wie sie sich damit anfreundet ihn als Vampir zu erleben. So schien es mir alles nur auf die Liebe ausgelegt zu sein. Ich habe nichts dagegen, wenn alles ein bisschen diesen Romantik-Komödien-Touch hat, aber hmpf. Na gut, darüber lässt sich streiten, ob das nun wirklich fehlt oder nicht. :)


Das Ende ... hmpf. Das fand ich etwas zu schnell herbeigezogen von den Haaren, war aber immerhin noch logischer, als was ich so in anderen Büchern gelesen habe. Trotzdem hat es sich leider etwas falsch für mich angefühlt. Es war einfach so ... mir fehlen dazu etwas die Worte. Auch Toms "Verwandlung" war etwas ... hmpf. Ich kann es vollkommen nachvollziehen, das man, sobald man sein Traumpartner als "sein" bezeichnen kann, dass man dann offener über seine Wünsche und Fantasien spricht, aber bei Tom wirkte das so surreal. Die ersten 50% war er der totale Gentleman und dann "kam der kleine Macho raus und wollte spielen"? Bitte, was? Das klingt einfach so falsch und lächerlich in meinen Ohren. Aber gut, das ist auch wieder ein Punkt wo man sich streiten kann.


Das Buch werde ich mir dennoch als Print-Ausgabe nachkaufen. (Nur eben nicht sofort.) Es war eine tolle Romantik-Komödie, die gezeigt hat, das man so eine Liebesbeziehung auch einmal anders beginnen lassen kann als Autor. :) Denn ich finde es wirklich richtig, richtig schön, dass Tom und die anderen Lea zeigen wollten, dass Vorurteile nicht immer stimmen müssen. Eine Kaufempfehlung kann ich daher mit ruhigem Gewissen geben :) <3